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Presseberichte

Berichte

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Benno Zürcher, Aktuar
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Peter Zürcher, Kassier
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Gregor Zürcher, Präsident

vom Familien-Virus angesteckt

Oft werde ich auf meinen Familiennamen angesprochen und mir wird „unrecht“ getan...Nein, ich bin ein Zuger „Zürcher“! ...tönt ja schon etwas speziell dem musste ich auf den Grund gehen: „Back to the Roots“! So habe ich mich als 12-jähriger alleine aus der Ostschweiz aus
auf den Weg zu meinem Bürgerort gemacht, wo mir ein netter Herr ein Büchlein zum 900-Jahr-Jubiläum in die Hand gedrückt und mich damit mit dem „Ahnenforscher-Virus“ infiziert hat.
In den ältesten Urkunden finden wir noch keine Familiennamen – der Vorname und das Gebiet der Herkunft „ab dem Berg“ für das Gemeindegebiet von Menzingen genügte um die Person zu bezeichnen. Schon 1331 tritt Johans „zur Keri“ in Brettigen auf mit einem Zehnten in der Schwand und in Hinterburg. Die Familie ist Lehensträger von Otto von Rambach aus Rapperswil. Ein Arm der Familie wird gar 1404 Ausbürger in Zürich. Familienname vom Name des Hofes: zur Kehri. In Oberägeri finden wir einen Hans Zur Kery, vermutlich derselbe welcher auch als Hans Zurcheri im Schlachtenjahrzeit Oberägeri erwähnt ist. Der Familienname stirbt 1531 aus.
Der Familienname [Zürcher] ist am 24.Dezember 1386 mit Hans im Placki, im Schlachtenjahrzeitrodel von Menzingen erwähnt. In den ältesten Zinsbüchern finden wir keine Schwand-Bauern mit Schreibweise „Zürcher“, dies interpretierte Stadlin dahingehend, dass die Zürcher aus der Schwand „adelich seyn“. Im Jahrzeitenbuch von Baar aus dem Jahr 1544 ist lediglich ein „Ulrich der Kurtzo ussem Schwand“ und „Zürcher“ sind hauptsächlich um Finstersee anzutreffen. Im Jahrzeitenbuch von Menzingen ist Franz, Seckelmeister und sein Grossvater Hans (1593) ab Schwand erwähnt. Leider sind kaum Daten in den Jahrzeitenbüchern und so dienen diese nur bedingt der Stammbaum-Forschung. Das erste Pfarrbuch von Menzingen aus dem Jahr 1480 ist leider verschollen... glücklicherweise sind die Jahrzeit-Stiftungen in einer Abschrift von Pater Henggeler O.S.B. erhalten.
1428 (ewige Gült) finden wir einen Rudy von Nidfuren, Bürger von Zürich, Mühle und Hof, stossen an Schönbrunn, an den Seegaden und des Dichtiners Güter. 1549 finden wir eine Mühle und Haus von Jakob Bolsinger, welche an Brosi Schönbrunnen Weide stosst und an die Lorze und gehört „unser Frowen“: zinst Müller Zürcher. Der eventuell familiäre Bezug zur Stadt Zürich könnte in diesem Fall den Zunamen [Zürcher] erklären, da die Mühle wahrscheinlich dieselbe ist.
Das Bürgerrecht von Zürich konnte monetär erworben werden um damit gewisse Verbesserung im Status zu erlangen. Es wird geschätzt, dass Zürich im 15.Jahrhundert lediglich acht-, Bern fünf- und Basel zehntausend Einwohner hatte. Es ist also gut möglich und sehr wahrscheinlich, dass „Heimweh-Menzinger“ nach ihrer Rückkehr aus Zürich [Zürcher] genannt wurden...so könnte ein Teil von ihnen dem Stamm des „Jenni zur Keri“, des „Rudy von Nidfuren“ oder dem „Ruedi von Zug“ abstammen.
Eine blosse Namenswandlung von Zurkeri zu Zürcher halte ich eher für unwahrscheinlich – ausser sie waren in Frankreich (z.B. Salz-Handel, Söldnerdienst) wo aus „u“ ein „ü“ wurde...und brachten die Lilien im Familienwappen mit...
Um 1352 wird die Stadt Zug und „alle, so zuo demselben ampt Zug gehörent“ als sechster Stand in die Eidgenossenschaft und der Rechte des deutschen Königs und des heiligen römischen Reichs aufgenommen. Die Urkunde  wörtlich dem Zürcher Bundesbrief bis auf den Passus, das Zug Österreich „ir rechtung und die dienst, die inen durch recht tuon sun, ...“ unterstand.
Quellen:
1. Grosses Einsiedler Urbar 1331 2. Zuger Urkundenbuch
3. Geschichte des Kantons Zug
4. Zins Einsiedeln ULF
5. Prof. Dr. Hans-Joachim Schmidt, Frühjahrsseminar 2017 6. Steuerbücher von Stadt und Amt Zürich

Ein sehr traditionelles Familientreffen

MENZINGEN Die Hausjahrzeit-Versammlung der Familie Zürcher geht auf das Jahr 1632 zurück. Die aktuelle Auflage fand im «Ochsen» statt.
05. Februar 2016, Zuger Zeitung online

Seit 1632 treffen sich die Mitglieder der Familie jährlich, um für die Verstorbenen der Familie zu beten und eine Versammlung abzuhalten, bei der über Unterstützungsgesuche von Angehörigen befindet wird. Für diese Unterstützung wurde ein Fonds geäufnet, aus welchem noch heute bescheidene Stipendien gesprochen werden. Ein Protokollbuch wurde erst ab dem Jahre 1842 erstellt, und so konnte Präsident Gregor ab Betlehem am letzten Samstag, im Anschluss an den Gottesdienst in der Pfarrkirche, im «Ochsen» in Menzingen die 174. Versammlung eröffnen. Die Einladung wurde durch Aktuar Benno Spitzenbühl neu mit Familienwappen gestaltet. Speziell begrüsst wurde die sechsköpfige Delegation aus Bayern. Leider ist letztes Jahr Josef Zürcher-Röllin, Schönbrunn, der 20 Jahre Präsident des Vereines war, gestorben. Er wurde speziell gewürdigt.


Auf dem neusten Stand
Im Jahresbericht erwähnte der Präsident die neue Trägerschaft des Pflegeheims Luegeten nach dem Rückzug des Kantons, die Eröffnung der Bundesasylunterkunft auf dem Gubel und die angekündigte Schliessung der Schule in Finstersee. Auch hat er erfahren, dass Oblt. Beat Zürcher, Vize-Kdt. und unser Kassier, nach 21 Jahren aus der Feuerwehr ausgetreten ist.


Historische Gaststätte
Interessant ist die Auswertung der abgebrochenen Liegenschaft Adler, wo unser Vereinsmitglied Annemarie mit ihrem Ehemann jahrzehntelang gewirtet und ein Hotel betrieben hat. Der Kernbau geht auf das Jahr 1427 zurück und wurde als zweigeschossiger Holzbau errichtet. Wir erinnern uns an viele Versammlungen, die wir dort abhalten konnten. Aktuar Benno verlas das letztjährige Protokoll, und anschliessend orientierte Kassier Beat über die Kasse, die mit einem kleinen Vorschlag auf die neue Rechnung abgeschlossen werden konnte. Pascal, Zug, informierte über seine Arbeit: Sein Vater Wolfgang, Druckerei Zug, hat einen Stammbaum mit über 1000 Namensträgern des Geschlechtes Zürcher zusammengestellt, und zwar immer nur die direkten Vorfahren – ohne Geschwister! 

Um die Mittagszeit schliesst Gregor die Versammlung. Das anschliessende Essen wird aus der Kasse entrichtet. Dieses Jahr gabs einen Dreigänger, als Hauptgang: Schweinshalsbraten an Kräuterjus.
Gut gestärkt verabschiedeten sich die Versammelten im Anschluss – auf Wiedersehen im Jahr 2017!
Für die Zürchers: Gregor Zürcher, Präsident